Lentikular
In der Welt der Druckprodukte ist das Lentikular, das Linsenraster-Bild, eine Besonderheit. Mit dieser Technik sind Sondereffekte, wie Animation, bewegliche Bilder oder dreidimensionale Darstellungen möglich. Die Linsenraster-Platte ist ein Plastikbogen, auf deren Oberfläche sehr viele kleine Linsen in Reihen erzeugt werden. Diese Linsen machen Sondereffekte möglich, da abhängig von dem Betrachtungswinkel verschiedene Bilder sichtbar werden. Die Herstellung einer solchen Linsenplatte fängt mit der kreativen Vorplanung an. Das Endergebnis ist ein Druckmuster. Das Muster ist vollständig identisch mit dem späteren Druckprodukt. Der Kunde kann anhand des Musters das Produkt für die Produktion freigeben. Dieses Muster ist auch die Basis für die Produktion.
Die Rückseite der Linsenträger kann je nach Einsatzgebiet lackiert, kaschiert oder mit 2-seitiger Klebefolie versehen werden. Das Lentikular ist mit verschiedenen Papiersorten kombinierbar. Es kann als Umschlag einer 4-seitigen Klappkarte, auf Karton geklebt als DVD-Hülle und sogar auf Kunststoff geklebt werden. Lentikular Produkte können auch gestanzt werden.
Es sind folgende Effekte möglich:
Wackelbild
Das Wackelbild ist im Grunde genommen ein Wechsel ohne Übergang zwischen 2–3 Bildern. Das bewegte Linsenraster-Bild zeigt plötzlich ein anderes Bild. Folgendes Beispiel veranschaulicht den Effekt: Stellen wir uns eine Postkarte vor, die, je nachdem wie die Karte gehalten wird, ein Gebäude (Fassade) oder einen Raum desselben Gebäudes zeigt. In Werbungen wird das Wackelbild gern für einen Vorher/Nachher-Vergleich verwendet.
Zoom
Ein- oder Auszoomen von Details in 5–10 Schritten. Der Betrachter hat das Gefühl, dass das Objekt (z.B. ein Flugzeug) sich nähert oder sich entfernt.
Animation
Verwirklichung einer kontinuierlichen Bewegung in 5–10 Bildern. Der Effekt ähnelt dem eines Animationsfilms, in dem die Bildreihe die Bewegung imitiert. Die verwendeten Einzelbilder können aus verschiedenen Quellen stammen: selektierte Bilder eines Zelluloidfilms oder Videofilms, Fotos, Zeichnungen oder Grafiken.
Morphing
Der Effekt zeigt ein Objekt, das sich in ein anderes umwandelt. Stellen wir uns eine Katze vor, die sich durch Kippen in einen Hund verwandelt. Für diesen Effekt werden zwei Bilder des Anfangs- und Endelements benötigt. Die Zwischenbilder werden mit Software generiert.
Reale 3D Darstellung
Voraussetzung für einen 3D-Effekt sind die unterschiedlichen Sichtwinkel beider Augen. Die Anordnung der Linsen muss hier also senkrecht sein. Die Bilder können auf verschiedene Weise erstellt werden. In der ersten Methode wird die Lentikular-Technologie für das Fotografieren angewendet. Die Aufnahmen werden aus verschiedenen Winkeln gemacht. Diese Bilder dienen als Ausgangsbilder. Ruhende Objekte können mit einer Kamera abfotografiert werden, wobei die Kamera nach jedem Bild versetzt wird. Für bewegliche Objekte werden mehrere Fotografen/Kameras oder spezielle Kameras mit mehreren Objektiven benötigt. Solche Bilder zeigen neben der fotografischen Darstellung einen perfekten 3D-Effekt. Mit der Verwendung dieses Prinzips werden die Lentikular-Vorlagen von 3-dimensionalen Computergrafiken erstellt, d.h. die realen Fotografen werden durch ihre virtuellen Kollegen ersetzt.
Anfang2D / 3D Konvertierung (Fly-Eye)
Sie ist eine alternative Erstellungsmethode zum 3D-Bild. Die einzelnen Elemente des Bildes werden auf verschiedene Schichten (Layer) platziert. Nach der Angabe des Schichtabstandes generiert eine spezielle Software das Bild mit dem 3D-Effekt.